Sigulda oder wie wir in 5h 30km gelaufen sind...
Am vergangenen Wochenende haben Liv und ich einen Ausflug nach Sigulda gemacht. Die anderen hatten uns davon erzählt und vor allem von der Natur geschwärmt. So sind wir also am Sonnabend mit dem Zug in Riga gestartet und waren nach gut einer Stunde in Sigulda. Dort angekommen besorgten wir uns eine von diesen kostenlosen Karten aus der Touriinfo. Das war ein Fehler.
Wir entschieden uns für die "Route durch Natur und Landschaft" und machten uns auf den Weg. Die ersten Ziele erreichten wir auch ohne Probleme und so standen wir nach einer Weile vor dem "Turm der Tapferkeit".



Weiter ging es zur "Kaiseraussicht", die zweite wohlgemerkt, an der ersten waren wir schon vorbeigelatscht, und durften den selben Ausblick wie schon Zar Nikolai vor über 150 Jahren genießen.



Laut Karte sollte uns der Weg nun an den Fluss "Gauja" führen und dann an eben diesen entlang zur "Teufelshöhle" auf der anderen Seite.
Da sind wir nie angekommen...
Der Weg war kaum sichtbar...



...und machte den Eindruck, als wenn ihn schon lange keiner mehr gegangen wäre...das hätte uns stutzig machen sollen.
Aber wir liefen gut gelaunt weiter und liesen uns auch nicht von ein paar Hindernissen, die uns den Weg versperrten, abschrecken.



Wir fanden auf dem Matschweg sogar eine Quelle, doch als unser Pfad entgültig in einer Seenlandschaft endete, beschlossen wir umzukehren.
Wir fanden durch Zufall einen anderen Weg und folgten diesem bis auf einen Schotterweg. Fröhlich liefen wir weiter, fest davon überzeugt, dass wir immer noch ungefähr wussten wo wir waren.
Wussten wir nicht!!! Das wurde uns klar als wir vor einem Wegweiser standen, der alle möglichen Wege ausschrieb aber nicht unseren.


Anscheinend war da jemand noch verzweifelter als wir...

Zu unserem Glück kam ein netter englisch sprechender Radfahrer vorbei und sagte uns 1. das wir echt eine schlechte Karte besitzen würden (danke, dass wussten wir schon)
und 2. das unser jetztiger Standpunkt gute 10 km von dem angenommenen entfernt war...
Wir bedankten uns recht freundlich und entschieden das "Drei-Burgen-Route" auch ganz klang. Auf dieser befanden wir uns jetzt nämlich und so überquerten wir nun endlich den Fluss.



Vorerst fanden wir aber keine Burg, sondern nach dem anstrengenden Aufstieg der Treppen eine Art Jugendherberge mit hübschen Hütten und einer tollen Schaukel...



...welche natürlich gleich ausprobiert wurde.
Dann liefen wir wirklich lange und durch Zufall entdeckten wir dann auch mal wieder einen Wegweiser. Die angekündigte Burgruine aus dem Mittelalter sowie das Landgut Krimulda konnten nicht mehr weit sein.
Ein Irrtum.
Laut Karte hätten wir schon längst da sein müssen. Nach einer halben Stunde fanden wir zumindest das Landgut auch wenn es keine Begeisterungsstürme hervor rief. Wir wollten zu dieser Burgruine und endlich fanden wir sie...



Dafür waren wir ca.7 km gelaufen. Zum Glück hatten sie ein Schild aufgestellt...ich wäre nämlich fast dran vorbeigelaufen. Ein Irrtum war ausgeschlossen, da standen lauter Touris mit Kameras herum (übrigens die ersten Menschen seit unserem verlorengehen im Wald, den Fahrradfahrer mal ausgeschlossen)
Wir liefen weiter...auf der Karte war eine Seilbahn eingezeichnet...direkt in unserer Nähe. Haben wir leider erst gesehen als wir den Serpentinenweg hinunter gegangen waren. (also die Seilbahn)
Völlig erschöpft machten wir uns wieder auf den Weg zurück nach Sigulda und machten noch einmal Rast bei dem Erlebnispark "Tarzan".
Wir haben dort die Möglichkeit des kletterns, rodelns oder auch sesselliffahrens gehabt. Da die Energie, wie auch die Motivation am Boden lag, beschlossen wir aber uns zubeeilen, um den letzten Zug nach Riga doch noch zu erwischen.
Wir haben es grade so geschafft und waren uns einig...ja Sigulda begeistert! aber man brauch starke Nerven...
Hier die Karte...



Aber es war trotzdem sehr schön und wir haben viel gelacht und werden uns immer an Sigulda erinnern...



Also immer schön aufpassen, dass ihr nicht verloren geht.
Eure Arite ;)